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Smartwatch & Fashion

by wbartl@proseco.at
Smartwatch, Mode am Handgelenk

Smartwatch, das Smartwatch am Handgelenk

Uhrzeit, Datum, Mondphase: Das kann die normale Uhr anzeigen. Die smarte oder schlaue Uhr dagegen kennt den Puls, zählt Schritte und verschickt Nachrichten. Die aktuellen Modelle der Smartwatch sind aber weit mehr als ein Spielzeug – sie können wichtige Funktionen erfüllen.

Vor ein paar Jahren belächelten die meisten Leute noch die Entwicklung: Die Armbanduhr sollte künftig das Handy ersetzen, zum Telefonieren und Versenden von Nachrichten genutzt werden. Heute wird die Smartwatch ganz selbstverständlich mit dem Smartphone gekoppelt und übernimmt Funktionen, die das Handy eben nicht kann. Apps erweitern das Spektrum, sodass die Smartwatch immer genau das kann, was man benötigt.

Was ist eine Smartwatch

Die eine Smartwatch gibt es nicht, denn die verschiedenen Hersteller statten ihre Modelle unterschiedlich aus. Ein verbindendes Merkmal aller Smartwatches ist jedoch, dass sie Sensoren und Aktuatoren enthalten, die in herkömmlichen Armbanduhren nicht verbaut sind (Vergleich von Smartwatches auf https://www.watch4smart.de/). Die Smartwatch hat also zusätzliche Funktionen, und die können über sogenannte Apps weiter aufgerüstet werden. Smartwatches sind sogenannte Wearables, also tragbare digitale Geräte, die, vereinfacht ausgedrückt mit dem Internet verbunden sind und mit anderen digitalen Geräten (in diesem Fall dem Smartphone) kommunizieren.

Wichtig zu wissen: Nicht alles, was Smartwatch heißt, ist auch eine Smartwatch. Einige Händler vertreiben Superwatches und Activity Tracker als Smartwatch. Das sind zwar auch Geräte mit vorinstallierten Programmen, die mehr können als eine herkömmliche Armbanduhr. Aber diese Geräte lassen sich nicht durch zusätzliche Programme erweitern, sind in ihren Funktionen also nicht individualisierbar.

Vorläufer der Smartwatch war die Handyuhr, die seit 1993 als tatsächliches Produkt existiert, aber schon seit den 1930er-Jahren in Spionage-Filmen und dergleichen immer wieder eine Rolle spielte. Die Handyuhr wird mit einer SIM-Karte betrieben und funktioniert unabhängig von einem Smartphone. Das unterscheidet sie von der Smartwatch. Die Smartwatch steht also nicht für sich alleine, sondern informiert, wenn auf dem Smartphone eine SMS oder ein Anruf eingeht. Sie vibriert dann oder gibt ein Tonsignal und zeigt Nummer und/oder Namen des Anrufers oder Absenders an. Das spart den Griff zum Smartphone.

Welche Funktionen gibt es bereits?

Eine Smartwatch, die lediglich über eingehende Anrufe informiert, wäre natürlich langweilig. Heute können die intelligenten Wearables noch mehr. Sie geben aktuelle Informationen zum Wetter, ermöglichten die Nutzung von Web-2.0-Nachrichten und können über Sensoren Puls, Atemfrequenz, zurückgelegte Distanzen und mehr ermitteln. Die Smartwatch mit GPS ermöglicht dank Kartenfunktion die genaue Planung von Routen und die Navigation. Sprachsteuerung ist bei den meisten Geräten ebenfalls möglich.

Das Angebot an Apps für die verschiedenen Smartwatches wird ständig erweitert. Apps erlauben die Überwachung des Schlafverhaltens, Fremdsprachenübersetzungen per Sprachsteuerung und mehr. Viele Apps funktionieren dabei ohne Kopplung mit dem Smartphone, obwohl dies generell ratsam ist. Das alles kann die Smartwatch, passende App und Kompatibilität mit dem Smartphone vorausgesetzt:

  • Smartphone ersetzt das Handy-Display: Absender von E-Mails und eingegangenen Nachrichten, Anrufer, anstehende Termine und sogar die Zeitangabe eines gesetzten Timers werden am Handgelenk abgelesen.
  • Ideal für Sportlerinnen und Fitness-Freaks: Schrittzähler, Pulsmesser, Tracking der sportlichen Leistungen sind selbstverständlich.
  • Aktuelle Meldungen: Vom Wetterbericht über den aktuellen Stand eines laufenden Fußballspiels bis hin zu Aktienkursen und Kryptowährungen lassen sich alle relevanten Push-Nachrichten anzeigen.
  • Statt Karte und Navi: Die Smartwatch navigiert zuverlässig wie ein Navigationsgerät. Ob als Fußgänger/-in, im PKW oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, die Smartwatch nutzt die gleichen Navigations-Apps wie das Smartphone, ist aber handlicher und einfacher zu bedienen.
  • Beschwingt durch den Alltag: Die Smartwatch gibt Musik wieder. Die Playlist dazu ist allerdings auf dem Smartphone gespeichert, und für Pausieren, Titel überspringen und ähnliche Funktionen muss das Smartphone zur Hand genommen werden.
  • Schmuckstück: Wie manche herkömmliche Armbanduhr kann bei der Smartwatch das Armband gewechselt werden, verschiedene Gehäuse bringen Farbe ins Spiel. Individuelle Styles und tolles Design sind selbstverständlich, die Smartwatch ist also immer auch eine Frage der individuellen Kreativität.

Wie zuverlässig sind die Messwerte?

Wie genau sieht es bei den Sensoren und den Messergebnissen aus? Oft genug hört man, dass die Smartwatch doch recht ungenau ist. Läufern und Radfahrerinnen wird beispielsweise empfohlen, statt der Smartwatch einen Brustgurt zu nutzen, wenn die Herzfrequenz genau bestimmt werden soll. Und das ist tatsächlich ein Problem: Die nicht ganz fest am Handgelenk sitzende Smartwatch ist zum Teil mit recht ungenau arbeitenden Sensoren ausgestattet. Auch der Schrittzähler ist nicht genau.

Das trifft allerdings nicht auf alle Smartwatches zu. Die höherpreisigen Smartwatches von Apple und Samsung haben einen so hohen technischen Standard, dass sie ziemlich genau sind. Ungenauigkeiten kommen hier zwar auch vor, aber nur sehr selten. Welches Modell wie genau misst, wird immer mal wieder in Tests mit Referenzgeräten ermittelt.

So hat beispielsweise im April 2021 Computerbild einen Test der Galaxy Watch 3 veröffentlicht (vgl. Artikel vom 28.04.2021), die den Blutdruck messen kann. Generell sind die Werte sehr genau. Wer täglich den Blutdruck messen möchte, kann das mit der Smartwatch einfach tun. Allerdings muss das Gerät regelmäßig mit der Manschette kalibriert werden, und das ist erstens nicht ganz so zuverlässig und funktioniert zweitens auch nicht bei jedem Menschen gleich gut. Das korrekte Anlegen ist etwas komplex, und die Handhabung ist nicht immer einfach. Die Smartwatch von Samsung misst per Lichtsensoren: Beim oberen Blutdruckwert, der Systole, lag die Smartwatch nur um 4 mmHg daneben, bei der Diastole, dem unteren Wert, um 3 mmHg. Wer Durchblutungsstörungen hat oder kühle Haut, wird allerdings kein Signal von der Uhr bekommen. Kleinste Positionsänderungen verfälschen die Messung ebenfalls.

Smartwatch mit Handy koppeln – Vorteile

Die Smartwatch kann zwar dank gespeicherter Apps auch ohne das Smartphone genutzt werden. Aber es hat Vorteile, die Geräte zu koppeln. Denn viele Funktionen sind erst dann möglich. Das betrifft alle Daten, die auf dem Smartphone gespeichert sind: von der Musik (Playlist) über Navigation (Kartenmaterial) bis hin zur Benachrichtigung bei eingehenden Anrufen und Nachrichten. Allerdings gibt es auch Smartwatches, die eine eSIM nutzen. Dann kann die Smartwatch auch ohne Smartphone Anrufe managen. Diese Wearables haben integrierte Lautsprecher und Mikrofone.

Die Smartwatch braucht eine Verbindung zum Internet, sonst funktionieren die meisten Apps nicht. Aktuelle Meldungen wie das Wetter oder Börsenkurse können nur durch die Internetverbindung des per Bluetooth gekoppelten Smartphones abgerufen werden. Kontaktloses Zahlen beim Einkaufen und dergleichen sind auch über die Verbindung mit dem Smartphone möglich.

Smartwatch auch ohne Handy nutzbar

Die internetfähige Smartwatch mit eigener SIM-Karte kann auch ohne Kopplung mit dem Smartphone alle Funktionen erfüllen. Denn in diesem Fall ist das Wearable selbst smart und wird nicht erst durch die Verbindung mit dem Smartphone smart. Anders sieht es aus, wenn eine Smartwatch weder internetfähig ist, noch mit einer SIM-Karte ausgestattet werden kann. Dann ist die aktive Bluetooth-Verbindung zwingend nötig. Einige Funktionen bietet die Smartwatch allerdings auch ohne bestehende Verbindung zum Handy: Sie kann die Uhrzeit und das Datum anzeigen, eine Weckfunktion haben die Uhren in der Regel auch. Dazu kommen Stoppuhr und eventuell das Tracking von Laufgeschwindigkeit und zurückgelegter Strecke. Denn viele Smartwatches haben integriertes GPS. In einigen Fällen kann die Herzfrequenz überwacht werden, denn der Sensor funktioniert auch ohne die Kopplung ans Smartphone. Erlaubt die Smartwatch das Speichern von Podcasts oder einer Playlist, können diese Inhalte auch ohne Kopplung gehört werden. Ein großer Datenspeicher erlaubt das Ansehen synchronisierter Fotoalben. Alles andere unterscheidet sich jedoch zwischen den verschiedenen Modellen der Hersteller. Ist Apple Pay eingerichtet, kann beispielsweise über die Smartwatch eingekauft werden.

Die Apple Watch Series 4 und die Apple Watch Series 3 beispielsweise verfügen über Zugang zum Internet und können damit auch ohne Kopplung nahezu alles. Das Handy ist mit einer LTE-Smartwatch fast überflüssig. Auch die Huawei Watch 2 und die Samsung Galaxy Watch sind mit LTE ausgestattet.

Fazit: Smartwatch ist nettes Gadget, das den Alltag vereinfacht

Ob man eine Smartwatch wirklich braucht, darüber kann man kontrovers diskutieren. Praktisch im Alltag ist das kleine, smarte Gerät am Handgelenk durchaus. Sind Notrufe und Gesundheitsfunktionen integriert, kann die Smartwatch sogar Leben retten. Das braucht allerdings nicht jeder. Obwohl die Smartwatch inzwischen zum Trend geworden ist, bietet sie vielen Menschen eben doch nur wenig Mehrwert. Denn die Funktionen, die praktisch jeder nutzt, können auch über das Smartphone ohne Smartwatch abgerufen werden. Ob Smartwatches sinnvoller sind als Fitnesstracker, und wie verlässlich die Messwerte jeweils ausfallen, hat beispielsweise der NDR näher untersucht.

Foto: Depositphotos.com – prykhodov

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