Wie erkenne ich einen Testosteronmangel
Testosteron ist das wichtigste Sexualhormon des Mannes. Es wird insbesondere in den Hoden gebildet, zu einem kleinen Anteil aber auch in der Nebennierenrinde. Die höchste Konzentration erreicht es zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr. Jeder 5. deutsche Mann hat einen zu niedrigen Testosteronwert. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie, die an mehreren deutschen Universitätskliniken durchgeführt wurde.
Bei einer Unterfunktion des Hodens wird es zum Testosteronmangel kommen. Der Fachausdruck hierfür lautet Hypogonadismus. Der Mann wird infolgedessen diverse Beschwerden erleiden oder aber ernsthaft erkranken. Die Symptome hängen immer ganz davon ab, ob das Defizit des Hormons bereits vor der Geburt bestand oder erst in der Pubertät oder in höherem Alter auftrat. In den letzten Jahrzehnten erkannte man, dass ein Mangel an Testosteron auch altersbedingt sein kann. Ein Viertel aller Männer ab 40 sind betroffen und weisen entsprechende Symptome auf.
Testosteronmangel beim erwachsenen Mann – welche Symptome gibt es?
Sollte der Testosteronmangel altersbedingt sein, können erste Anzeichen die Abnahme der geistigen sowie körperlichen Leistungsfähigkeit sein. Psychische Beschwerden, wie Depressionen, Ängste, Gereiztheit, Verstimmungen und Konzentrationsschwächen, sind ebenfalls recht häufig. Solche unspezifischen Störungen werden oft nicht als Hormonmangel erkannt, sondern schlichtweg privatem und beruflichem Stress zugeordnet. Die meisten Männer verspüren obendrein Herzrasen, Hitzewallungen, Frösteln und auch vermehrtes Schwitzen. Auch zu Schwindel kann es kommen.
Weiterhin treten bei einem Testosteronmangel Beschwerden beim Sex auf. Schon das Verlangen nach Sex wird sich langsam aber sicher zurückziehen. Die Erektionsfähigkeit ist ebenfalls betroffen. Die Bildung von Spermien wird vom Testosteron gesteuert, sodass Männer mit einem Mangel eine reduzierte Fruchtbarkeit vorweisen. Die Behaarung, wie z.B. der Bartwuchs, wird abnehmen bzw. sich zurückbilden. Die Haut wirkt faltiger und trocken. Die Muskeln werden stetig abnehmen und generell wird man sich nicht mehr so fit und vital fühlen. Der Fettanteil wird langsam aber sicher zunehmen, sodass sich vor allem schnell ein Bauch bildet.
Wer sich nicht behandeln lässt, riskiert schlimmere Erkrankungen wie Knochenschwund. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass sich durch den Mangel an Testosteron auch der Halteapparat des Skeletts zurückbildet. Die Gefahr einen Knochenbruch zu erleiden wird sich um ein Vielfaches erhöhen. Auch die Blutbildung wird vom Testosteron beeinflusst, sodass es zur Anämie (Blutarmut) kommen kann.
All diese Symptome müssen jedoch nicht gleichzeitig und in gleicher Deutlichkeit auftreten. Bei jedem Mann entwickeln sich die Beschwerden anders. Meistens ist es ein schleichender Prozess, sodass die Beschwerden nach und nach auftreten. Vielen Patienten fällt es schwer, Beschwerden und Symptome vollständig und korrekt zu schildern.
Ursachen des Testosteronmangel
Die genaue Ursache bzw. alle Usachen sind bis dato noch nicht vollständig geklärt. Beim Übergewicht ist jedoch eine Wechselwirkung denkbar. Im Fettgewebe sitzt nämlich ein Enzym, welches Testosteron in Östrogene umwandelt. Infolgedessen wird der Testosteronspiegel sinken. Das ist jedoch ein echter Teufelskreis, da Testosteron die Fähigkeit des Fettabbaus fördert. Dauerhafter Stress kann ebenfalls als Auslöser des Mangels angesehen werden. Cortison ist ein Stresshormon, welches die Produktion an Testosteron unterdrückt. Es können jedoch auch eindeutige Ursachen vorliegen. Störungen der Hoden können beispielsweise ebenfalls verantwortlich sein. Dies wird die Diagnose jedoch erschweren, da die Beschwerden allesamt sehr unspezifisch sind. Es gibt allerdings auch Menschen mit einem zu niedrigen Testosteronwert, die vollkommen ohne Beschwerden leben.
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