Startseite » Florale Mode

Florale Mode

by wbartl@proseco.at
Mädchen in Kleid mit Blumenmuster

Neuer Bildband zur Inspiration

Die Natur und ihre Vegetationen gelten seit Hunderten von Jahren als Inspiration für künstlerische Erzeugnisse. Die Schönheit, die Formen, die Farbenpracht und der Duft regen die Kreativität an. Ganz besonders Modedesigner finden viele Ideen und Anregungen in der freien Natur. Dies erkennt man daran, dass sich Blumenelemente schon vor Jahren in der Modebranche fest etabliert haben und dort nicht mehr wegzudenken sind. Gelegentlich ist dies auch in der Haute-Couture zu finden, die grundsätzlich für hochwertige und wegweisende Mode steht. Derzeit erlebt diese Mode gerade wieder eine Renaissance.

Neuer Bildband zur floralen Mode

Der kostenlose Bildband „Flora Fashion“ wurde durch die wunderschöne römische Göttin Flora inspiriert, denn sie steht für den Frühling, die Blüte und die Jugend. Die Designs, die dort zu sehen sind, wurden von Modedesignern und Modedesignerinnen aus der ganzen Welt entworfen. Dass jeder dieser Künstler die Natur in seiner Heimat etwas anders erlebt hat, spiegelt sich deutlich in dem jeweiligen Entwurf wider.

Die Designer aus dem nachhaltigen und multikulturellen Label Kuniri

Die Künstlerin Rula, die ursprünglich aus Syrien stammt, hat sich bei ihrem sehr weiblich eleganten Design durch die Nelke inspirieren lassen und damit eine Kreation aus Wildlederoptik und überlappende Volants aus Tüll geschaffen.

Der afghanische Designer Hassan hat durch seine leuchtend rote Kreation aus Tüll und Satin ein Ebenbild der Mohn Blume kreiert, die bereits seit jeher als Inspiration für die Kunst in jeglicher Form gilt.

Dass die ebenfalls aus Afghanistan stammende Künstlerin Zahra durch die Tulpe inspiriert wurde, erkennt man daran, dass sie ihr Kleid mit leuchtendem Pink bestückt hat. Diese Farbe wirkt im Kontrast zum schwarzen Oberteil besonders prächtig.

Alle diese Designer stammen aus dem Label Kuniri, dass seit 2014 existiert und für nachhaltige Fashion und multikulturelle Vereinigung steht.

Junge Künstler treffen auf etablierte Designer

Louise Sommerlatte, die ursprünglich aus Kenia stammt, ist Gründerin des Bohemian Fair Fashion Label Hamaja, was übersetzt „Nomade“ bedeutet. Das Label steht für Upcycling, also für die Verwendung von alten Kleidungsstücken und kooperiert mit Werken aus Sommerlattes Heimat. Ihr Entwurf orientiert sich an der Aloe Africa, weshalb sie sich für einen fließenden grünen Rock und grobe Stickereien entschieden hat.

Emine Capartas, die auch unter dem Künstlername Emy on Mars bekannt ist und von türkisch-kurdischer Abstammung ist, hat sich bei ihrer Kreation die Kaiserkrone zum Vorbild genommen, die im Süden der Türkei zu finden ist. Ihr Entwurf besteht aus einem zart orangen Plisseekleid, verziert mit einem Massai-Band und einem Satin Head-Wrap.

Sarah Wolff stammt aus Jülich ab und hat sich an einer Pflanze orientiert, die sowohl in Deutschland als auch in den südamerikanischen Anden zu finden sind. Es ist der Enzian, der nicht nur für Liebe und Treue steht, sondern auch seit Hunderten von Jahren als Heilmittel bekannt ist. Der Enzian ist in blauer Färbung nur selten zu sehen, jedoch hat Wolff daraus einen sehr weiblichen Traum aus Tüll und Seide erschaffen.

Elena Nazaroff ist bereits eine etablierte Künstlerin, da sie bereits für Drew Barrymore und Mariah Carey sowie das Couture-House Jacques Fath in Paris gearbeitet hat. Sie stammt ursprünglich aus Russland und ist die Besitzerin der Denim-Marke Metamorfus, die besonders für Umweltfreundlichkeit steht. Dies ist womöglich auch der Grund, weshalb sie sich bei ihrer Kreation für eine Mischung aus Blue Jeans und den kalifornischen Wildblumen entschieden hat. Das Werk erinnert durch die eingesetzten Wildblumen stark an die Zeit des Flower Powers zurück.

Der Entwurf von Aphia Sakyi besteht aus einem strengen Bleistiftrock in Kontrast zu grobem Strick und einer prächtigen, großen Brosche in Form von Sonnenblumen. Auch bei der Wahl der Farben treffen große Gegensätze aufeinander: Tiefes schwarz und das leuchtend helle gelb-orange einer Sonnenblume. Die Designerin stamm aus Ghana, dort betreibt sie eine Designschule und ist Besitzerin eines eigenen Labels. Ihre aus afrikanischen Mustern bestehende Kollektion 50 Sades of Print ist weltweit bekannt, 2018 erhielt sie von Ghana Fashion Honours & Awards den den „Preis der Accessoire-Marke des Jahres“.

Die Wicken, auch als „Ackerbohne“ oder „Platterbse“ bekannt, ist eine Kletterpflanze, die häufig in nördlichen Regionen zu finden ist. Sie ist bekannt für ihre Farbpracht, was auch im Modell der deutschen Designerin Lara Regula wiederzufinden ist. Die prächtigen Farben der dünnen, schimmernden Tunika kommen in Verbindung mit dem hautengen dunklen Unterkleid besonders gut zur Geltung. Auch deutlich sichtbar ist, dass sich der berufliche Schwerpunkt der Kostümbilderin im Bereich des Theaters und des Films befindet.

Die Lilie ist seit Hunderten von Jahren das Zeichen der königlichen Herrschaft in Frankreich, weshalb die französische Designerin Sabine Feuilloley diese Blume als Vorbild für ihre Kreation genommen hat. Besonders die Schwertlilie hat es ihr angetan, die in ihrem Namen zwei Gegensätze verbindet: die anmutige, reine und zarte Seite der Lilie und Stärke und Macht in Form eines Schwertes. Dies verbindet sie auf moderne und zugleich traditionelle Art und Weise in ihrem Entwurf, durch hautengen roten Latex und zartem lila Volant. Der grüne Rock ist mit Fleur-de-Lys Aufdrucken versehen.

Florale Welten vereint

In diesem Buch werden die Ideen und Kreationen von jungen Talenten und die Erfahrung etablierter Künstler und Künstlerinnen vereint. Ihre unterschiedlichen Herkünfte zeigen die vielen Facetten der Botanik in Verbindung mit den kulturellen Hintergründen, sodass eine Kollektion floraler Natur entstanden ist, die sowohl die anmutige und zarte Seite, als auch die Eleganz und Farbpracht der Blumenwelt widerspiegelt.

Foto: Depositphotos.com – Rattleray

Ähnliche Beiträge