Lesebrille oder Arbeitsplatzbrille

by wbartl@proseco.at
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Mann mit Arbeitsplatzbrille

Welche Brille braucht Mann für welchen Zweck

Während es bei Kindern große Unterschiede in der Sehfähigkeit gibt, gleichen sich die Unterschiede in der Sehstärke im Alter immer weiter an. Auch bei Menschen, die in jungen Jahren keine Sehprobleme hatten und so auch niemals eine Brille benötigt haben, wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die sogenannte Alterssichtigkeit einsetzen. Nach dem Überschreiten des 40. Lebensjahres benötigen viele Männer eine erste Lesebrille. Spätestens mit 50 Jahren brauchen die allermeisten Menschen eine Lesebrille, da die Sehkraft in der Nähe abnimmt. Das gilt umso mehr, wenn die Arbeit vor dem Bildschirm stattfindet. Aber welche Brille ist die richtige?

Warum braucht man mit spätestens 50 Jahren eine Brille?

Dies liegt daran, dass die Akkommodationsfähigkeit der Augenlinse das gesamte Leben über abnimmt. Damit sich unser Auge an die unterschiedlichen Entfernungen anpassen kann und ein scharfes Sehen ermöglicht, muss die Linse des Auges sehr elastisch sein. Genau diese Elastizität nimmt bereits seit der Kindheit ab (siehe https://www.fielmann.de/wissen/fehlsichtigkeiten/alterssichtigkeit/ ). Allerdings spürt man diesen Effekt in der Kindheit in der Regel nicht. Da dieser Vorgang sich über einen langen Zeitraum streckt und nicht von heute auf morgen auftritt, merken viele Menschen die Alterssichtigkeit erst nach langer Zeit. Wenn Sie von der Alterssichtigkeit betroffen sind, was im Übrigen ein völlig natürlicher Prozess ist und keineswegs beängstigend sein sollte, werden Sie merken, dass Sie in der Nähe nicht mehr so scharf sehen können oder beim Sehen Kopfschmerzen bekommen. Gerade beim Lesen von Zeitung oder einem Buch treten die Symptome am ehesten auf. Bei solchen Symptomen sollten Sie definitiv zum Augenarzt gehen und einen Sehstärkentest durchführen lassen.

Unterschiede zwischen einer Fernbrille und einer Lesebrille

Eine Fernbrille korrigiert die Sehschwäche eines Kurzsichtigen, das heißt, dass das scharfe Sehen in der Entfernung, das ohne Brille nicht möglich ist, ermöglicht wird. Diese Brille sorgt dafür, dass die Strahlen nicht vor der Netzhaut, sondern passend auf der Netzhaut gebündelt werden. Fernbrillen funktionieren für alle Kurzsichtigen bis zu einem Lebensalter von 40 Jahren. Da wie bereits erwähnt ab diesem Zeitpunkt die Alterssichtigkeit anfängt einzusetzen, wird eine zusätzliche Lesebrille benötigt. Diese ermöglicht das Sehen in der Nähe. Dafür können Sie mit einer Lesebrille dann nicht mehr in der Ferne scharf sehen. So entstehen zwei Anwendungsfälle, für die Sie zwei Arten von Brillen brauchen.

Mit der Lesebrille am Arbeitsplatz?

Ob Sie mit Ihrer Lesebrille am Arbeitsplatz arbeiten können, hängt davon ab, wie Ihr Arbeitsplatz aufgebaut ist. In den meisten Fällen empfiehlt sich eine Lesebrille jedoch nicht für die Verwendung am Arbeitsplatz. Lesebrillen sind, wie es der Name bereits sagt, für das Lesen konzipiert. Das heißt, dass Menschen mit einer Lesebrille in einem Abstand von 30 bis 40 cm scharf und ohne Kopfschmerzen lesen können. Damit lassen sich Zeitungen und Bücher lesen und auch das Handy kann damit noch bedient werden. Oftmals hat der Arbeitsplatz allerdings einen Monitor, da heutzutage sehr viel digital gearbeitet wird. Monitore stehen in der Regel jedoch 70 bis 100 cm vom Nutzer entfernt. Dies liegt daran, dass man bei einer geringeren Entfernung des Bildschirms sich beim Betrachten des Monitors deutlich mehr anstrengen müsste. Eventuell denken Sie sich nun, dass ein Unterschied von 30 bis 50 cm in der Entfernung des Monitors keinen großen Effekt haben wird. Doch machen diese wenigen Zentimeter einen gewaltigen Unterschied aus. Die Augen versuchen dann ständig sich an das nahe Sehen anzupassen. Dadurch geraten sie in einen Dauerstress, der gerötete Augen und ein starkes Brennen und Tränen der Augen mit sich bringen kann. Arbeiten Sie also an einem Monitor oder etwas anderem, das mehr als 30 bis 40 cm weit entfernt ist, sollten Sie Ihre Lesebrille während ihrer Arbeit nicht verwenden.

Empfiehlt sich eine Arbeitsbrille

Wie im letzten Abschnitt erwähnt, sollten Sie auf keinen Fall eine Lesebrille während Ihrer Arbeit tragen. Um dennoch scharf sehen zu können, gibt es Arbeitsbrillen. Arbeitsbrillen sind extra an die Arbeit am PC angepasste Sehhilfen. Wenn Sie also viel Zeit während Ihrer Arbeit am PC verbringen, sollten Sie unbedingt eine Arbeitsbrille verwenden. Diese schont und entlastet Ihre Augen.

So funktioniert eine Arbeitsplatzbrille

Die Gläser einer Arbeitsplatzbrille beinhalten drei unterschiedliche Bereiche. Der erste Bereich ist im oberen Segment der Gläser. Dieser ermöglicht ein scharfes und entspanntes Sehen in einer Entfernung von ca. einem Meter und etwas mehr. Der zweite und größte Bereich befindet sich in der Mitte des Glases und deckt den Zwischenbereich ab. Scharfes Sehen wird hier in 0,5 bis 1 Meter möglich. Der untere Bereich des Glases ist für den Nahbereich zuständig. Alle Objekte in einer Entfernung von ]bis zu 50 cm können hiermit scharf erkannt werden. Alle Bereiche ermöglichen optimales Sehen in einem bestimmten Anwendungsfall. Wenn Sie über den Monitor hinausschauen, schauen Sie automatisch durch den oberen Teil des Brillenglases und können Objekte hinter dem Monitor erkennen. Der Hauptsehbereich der Brille liegt in der Mitte des Glases, diesen nutzen Sie, wenn Sie auf den Monitor gucken. Gucken Sie auf Ihre Tastatur oder lesen Sie etwas, schauen Sie nach unten und automatisch auch durch den unteren Teil des Glases. So wird Ihnen das Sehen in nahen Distanzen ermöglicht. Die Arbeitsbrille deckt somit alle Sehfelder optimal ab.

Nicht immer wird aber die Arbeitsbrille in 3 Bereiche unterteilt. Es ist durchaus möglich auch nur zwei Bereiche (Bildschirmabstand und Lesen) oder nur einen Bereich (Bildschirmabstand) zu haben. Fragen sie hier den Optiker ihres Vertrauens.

Was tun bei anfallenden Reparaturen?

Leider kann eine Brille, die täglich genutzt wird, auch den einen oder anderen Schaden davontragen. Scharniere, Nasensteg oder Bügel können beschädigt werden, bis hin zum Bruch. Nicht immer muss die gesamte Fassung getauscht werden. Es zahlt sich aus, beim Optiker nachzufragen, oder die Brille im Internet reparieren zu lassen. In den meisten Fällen wird die Reparatur nur einen Bruchteil der Kosten einer neuen Brillenfassung betragen. Wird die Brille ausschließlich bei der Arbeit getragen, müssen die Reparaturkosten vollständig durch den Arbeitgeber übernommen werden. Dies gilt nicht nur für Arbeitsbrillen, sondern für alle Arten von Schutzausrüstung bei der Arbeit. Wird die Brille allerdings z. B. auf dem Arbeitsweg beschädigt, ist die gesetzliche Unfallversicherung in der Zahlungspflicht.

Wer übernimmt die Kosten einer Arbeitsbrille?

Es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass ein Arbeitgeber regelmäßige Untersuchungen bei einem Augenarzt anbieten muss. Bescheinigt dieser, dass eine Arbeitsbrille medizinisch notwendig ist, muss der Arbeitgeber die Kosten einer Arbeitsbrille übernehmen. Dann ist der Arbeitgeber jedoch auch Eigentümer der Arbeitsbrille und der Angestellte hat offiziell keinen Einfluss auf die Farbe und das Modell. Möchten Sie ein bestimmtes Modell, muss der Arbeitgeber nur einen Teil der Kosten übernehmen.

Brauche ich einen Blaufilter?

Ein Blaufilter wird in die Brillengläser integriert und schützt die Augen vor Blaulicht. Gerade bei einer längeren Nutzung eines Computers sind wir den ganzen Tag über dem Blaulicht ausgesetzt. Blaulicht ist nicht direkt schädlich für den Körper, wenn wir jedoch zu viel Blaulicht abbekommen, kann dies unseren Hormonhaushalt stören und zu Kopfschmerzen oder im Extremfall zu einer Schädigung des Sehnervs führen. Deshalb sollten Sie bei erhöhten Kontaktzeiten mit Blaulicht eine Beschichtung auf Ihren Brillengläsern haben, die die Blaulichtstrahlen herausfiltern.

Fazit

Die Sehkraft verändert sich das gesamte Leben lang und ist bei jedem Menschen verschieden. Daher ist es wichtig, dass Sie bei Beschwerden sofort zu einem Augenarzt gehen. Die richtige Brille ist entscheidend für Ihre Gesundheit. Sehprobleme sollten daher nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Hier einmal die wichtigsten Inhalte zusammengefasst:

  • Ab einem Alter von ca. 40 Jahren beginnt die Alterssichtigkeit
  • Mit einer Lesebrille kann die Alterssichtigkeit ausgeglichen werden
  • Lesebrillen eignen sich nur für das Sehen in einer Entfernung von 30 bis 40 cm, beim Arbeiten an einem PC sollte eine Arbeitsbrille verwendet werden
  • Arbeitsbrillen besitzen drei Bereiche zum Sehen in unterschiedlichen Entfernungen
  • Die Kosten einer Arbeitsbrille müssen durch den Arbeitgeber übernommen werden
  • Um sich gegen Blaulicht zu schützen, empfiehlt sich ein Blaufilter

Foto: Depositphotos.com – SarkisSeysian

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