Graue Haare mit 40

by wbartl@proseco.at
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Mann 40 graue Haare

Beginnend an den Schläfen oder beim Bart wachsen Männern ab 40 graue Haare

Volles, kräftiges und pigmentiertes Haar hat einen starken symbolischen Wert in der Gesellschaft. Es steht für Gesundheit und Jugendlichkeit. Doch mit dem Alter gehen die Pigmente verloren und mit 40 zeigen sich bei den meisten Männern zumindest graue Strähnen. Es beginnt in der Regel an den Schläfen oder beim Bart. Für viele wird dieser Umstand zum Problem. Was kann man dagegen tun und welche Maßnahme hilft. Soll ich meine Haare jetzt färben, oder einfach damit leben? Der folgende Artikel geht auf verschiedene Aspekte dieser Veränderung ein und beantwortet die wichtigsten Fragen.

Warum werden die Haare grau?

Wenn dem Körper das Melanin ausgeht, wachsen braune, schwarze, blonde oder rote Haare farblos nach und erscheinen grau. Wann genau das passiert, entscheiden die Gene. Entkommen kann dem aber niemand. Denn mit dem Alter senkt der Körper die Melanin-Produktion zunehmend, bis sie zum Stillstand kommt.

Abgesehen vom natürlichen Alterungsprozess lassen sich graue Haare bei Männern sowie bei Frauen maßgeblich auf die genetische Voraussetzung zurückführen. So viel konnte die Wissenschaft herausfinden. Wenn Sie als Familienvater beispielsweise frühzeitig graues Haar bekommen, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass es bei Ihren Kindern auch so sein wird. Doch abgesehen davon existieren noch weitere Ursachen, die die Bildung von grauem Haar begünstigen und in Studien nachgewiesen wurden.

So können graue Haare eine Begleiterscheinung diverser Krankheiten wie zum Beispiel hormoneller Störungen sein oder als Nebenwirkungen von Medikamenten auftreten. Auch dass unausgewogene Ernährung und übermäßiger Alkohol- und Nikotinkonsum die Tendenz zu grauen Haaren verstärken, konnte durch beobachtende Studien festgestellt werden.

Theoretisch ist auch Stress eine Ursache für graue Haare. So haben klinische Studien herausgefunden, dass Haarwurzeln auf Stresshormone reagieren, worunter wiederum die Produktion des Farbstoffes Melanin leidet. Infolgedessen kann es also zu Haarverfärbungen kommen. Eine direkte Verbindung zwischen grauen Haaren und Stress von außen hat die Wissenschaft allerdings noch nicht eindeutig klären können.

Wann bekommen Männer gewöhnlich graue Haare?

Je nach Lebensführung und Veranlagung kann der Zeitpunkt, ab dem Männer vermehrt graue Haare bekommen, sehr unterschiedlich ausfallen. Bei Mitteleuropäern passiert das für gewöhnlich mit Mitte 30, bei Asiaten und Afrikanern wesentlich später. Viele werden grau mit 40. Es gibt aber auch Menschen, die bereits mit 20 oder 25 graue Haare bekommen, andere wiederum erst mit 50 oder 60. Das sind alles natürliche Prozesse, die von vielen internen und externen Faktoren abhängen und daher Schwankungen unterliegen. Ab wann genau Sie also graue Haare bekommen, lässt sich nicht vorhersagen.

An welchen Stellen fängt es an?

Im ersten Stadium findet sich ab und zu eine graue Strähne in dem sonst kräftigen Haar. Meist ist nicht festzustellen, woran das liegt. Alter, Ernährung, Stress und ähnliche Ursachen können dafür verantwortlich sein. Vielleicht hat sich etwas in Ihrer Lebensführung verändert, dass die Bildung von grauen Haaren begünstigt.

Im zweiten Stadium ergrauen die Schläfen und die ersten Barthaare. Hierbei handelt es sich um die Vorstufe zum vollständigen Ergrauen, also die Phase, wo die Lebensdauer der Haare signifikant abnimmt. Auch die Produktion des Pigments Melanin ist hier bereits gedrosselt.

Im dritten und letzten Stadium sind Ihre Haare vollständig grau. Das heißt, dass dem Körper die Fähigkeit abhandengekommen ist, Melanin zu bilden. Alle nachwachsenden Haare sind farblos und erscheinen weiß. Hinzu kommt, dass keine dunkleren Haare mehr vorhanden sind, um diesen Effekt abzuschwächen.

Ist färben die Lösung?

Spätestens, wenn einzelne graue Haare zu Strähnen werden, kommen Sie mit zupfen nicht mehr weiter. Es gibt dann zwei Möglichkeiten:

  • Lassen Sie die grauen Haare wachsen: Viele Männer entscheiden sich dafür, zu dem zu stehen, was sie haben. Außerdem haben graue Haare schon längst kein altmodisches Image mehr. Sogar jüngere Semester wirken durch graue Strähnen natürlich und interessant. Wenn Sie es schaffen, sich mit grauen Schläfen zu arrangieren, haben Sie eine Sorge weniger. Und das wiederum bringt mehr Gelassenheit ins Leben.
  • Färben Sie die Haare: Gerade in der Übergangsphase, wo die Haare noch nicht ergraut, aber auch nicht mehr richtig pigmentiert sind, ist färben eine wahre Alternative. Zumal hier verschiedene Möglichkeiten bestehen, entweder zur Naturhaarfarbe zurückzukehren oder andere Varianten auszuprobieren. Beachten Sie dabei, dass graue Haare die Färbemittel anders aufnehmen als hoch pigmentierte, weshalb ein einheitliches Färbeergebnis schwieriger umzusetzen ist. Ein qualifizierter Friseur sollte aber in der Lage sein, Ihnen eine typgerechte Beratung anzubieten.

Was hilft sonst dagegen?

Das sogenannte Renaturieren kann dafür sorgen, dass Ihre Haare wieder Farbe bekommen. Im Gegensatz zum Färben überdecken keine körperfremden Farbstoffe die Haarfarbe. Stattdessen werden bestimmte Substanzen dort eingelagert, wo die natürlichen Haarpigmente fehlen.

Eine für dunkle Haartypen gern verwendete Substanz ist das künstlich hergestellte Eumelanin. Dabei handelt es sich um den dunklen Anteil des natürlicherweise vorkommenden Melanins. Es ist wichtig, das Mittel mehrmals anzuwenden, bis es in ausreichender Konzentration vorliegt und genug Farbkraft an den pigmentlosen Stellen der Haarpracht anreichert. Allerdings pigmentiert es nicht alle Ursprungshaarfarben, weil es nur Eumelanin enthält. Rötliche und blonde Haartöne lassen sich damit nicht wiederherstellen, denn dafür bräuchte es ein künstliches Rotpigment, welches noch nicht existiert. Menschen mit rotbraunem Haarton bekommen durch die Anwendung von Eumelanin demnach nur das Braun zurück. Dasselbe gilt auch für blondes Haar.

Andere Produkte arbeiten mit Bleiacetat, das mit den Schwefelteilchen in der Haarsubstanz sowie dem Luftsauerstoff reagiert und auf diese Weise schwarze Bleisulfid-Pigmente herstellt. Im Verlauf der mehrwöchigen Anwendung schmiegen sie sich dichter an jene Stellen im grauen Haar an, wo sich Lufteinschlüsse befinden und fungieren somit als Ersatzpigment. Am Ende der Anwendung eines bleiacetathaltigen Produktes soll ungefähr die ursprüngliche Haarfarbe zurückkommen.

Jedoch warnen Experten vor möglichen Risiken des Bleiacetats. So fanden Toxikologen der Universität Kiel heraus, dass das Blei im Bleiacetat durch die Kopfhaut in den Organismus gelangt und dort seine giftige Wirkung entfaltet. Es lagert sich in den Knochen ab und verursacht Schäden im Knochenmark und im Nervensystem.

Wie pflegen Sie graues Haar?

Graue Haare brauchen eine intensive Feuchtigkeitspflege. Hierfür eignen sich Shampoos und Spülungen speziell für trockene Haare. Zusätzlich können regelmäßige Haarkuren und Öle zu besserem Glanz verhelfen. Findet sich ab und zu ein störender Gelbstich in Ihren Strähnen? Solche Verfärbungen kommen bei weißen beziehungsweise hellen Haaren hin und wieder vor. Abhilfe schaffen Silbershampoos, die eigens für die Pflege grauer Haare entwickelt wurden. Darin sind komplementäre Farbpigmente enthalten, die die gelbliche Verfärbung neutralisieren. Für überaus fettiges Haar könnte ein Trockenshampoo einen guten Dienst erweisen. Denn es ist in der Lage, überschüssigen Talg von der Kopfhaut zu binden.

Stimmt es, dass ergraute Männer attraktiv wirken?

Graue Männerhaare haben die Eigenschaft, attraktiv zu wirken, und zwar aus diversen Gründen. Auf manche Menschen wirken sie bodenständig, andere sehen in grauen Schläfen Gelassenheit und Reife. Auch Qualitäten wie Geborgenheit, Lebenserfahrung und finanzielle Sicherheit werden Grauhaarigen oft nachgesagt. Was auch immer die individuelle Wirkung sein mag, eines haben grauhaarige Herren gemeinsam: Sie erwecken den Eindruck, jeder Situation gewachsen zu sein.

Jedoch ist die Farbe der Haare allein nicht für ihre attraktive Ausstrahlung verantwortlich. Wer beispielsweise eine Langhaarfrisur trägt, punktet auch mit grau werdenden Schläfen nur bei wenigen Frauen. Ebenso erzeugen Männer mit ungepflegten Haaren eher Abneigung beim anderen Geschlecht. Grundsätzlich gilt, dass sich nicht die ganze Ausstrahlung verändert, nur weil die Haare grau sind. Es ist eher umgekehrt zu betrachten: Vor allem Männern mit attraktiven Zügen und einem gepflegten Äußeren verleiht das Grau den besonderen Charme.

Fazit

Es gibt heutzutage viele Möglichkeiten ein ansprechendes Grau zu kreieren, sei es mit leichten Tönungen oder mit der passenden Pflege. Die Tendenz zeigt deutlich: Immer weniger Männer sehen den Farbverlust als tragisch an, sondern erkennen darin sogar einen Imagegewinn. Und das wiederum ist eine gelassene Art und Weise, mit der Veränderung umzugehen.

Foto: Depositphotos.com – Goodluz

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