Secondhand-Mode

by wbartl@proseco.at
Frau probiert Secondhand Mode

Diese Möglichkeiten eröffnet das digitale Zeitalter

In den letzten Jahren ist die Nachfrage nach Secondhand-Kleidung enorm gewachsen. Dies ist auf das wachsende Bewusstsein für die sozialen und ökologischen Auswirkungen der Modeindustrie zurückzuführen. Denn: Secondhand-Mode bietet eine großartige Möglichkeit, Fashion bewusster zu konsumieren. Die Digitalisierung befeuert diesen Trend zusätzlich: Neben klassischen Secondhand-Shops entstehen zahlreiche neue Plattformen, um gebrauchte Mode einfach zu kaufen und zu verkaufen.

Welches Potenzial Secondhand birgt und wo du gebrauchte Modeschätze erwerben kannst, erfährst du in diesem Artikel.

Potenzial der Secondhand-Mode

Durch die Produktion von neuer Kleidung werden jedes Jahr gigantische Mengen an Wasser, Chemikalien und Energie verbraucht. Die traurige Wahrheit: Die meisten Kleider werden jedoch nur wenige Male getragen, bevor sie in den Müll wandern.

Das E-Book „Nachhaltiger Modekonsum: Die globalen Auswirkungen der Mode und was du tun kannst“ , fasst das Ganze in Zahlen:

  • In Deutschland werden jährlich 1,1 Millionen Textilien entsorgt
  • 20 % der Abwässer weltweit entstammen der Modeindustrie
  • 10 % jährlichen Kohlenstoffemissionen werden durch diese verursacht (das sind mehr als Flug- und Schiffsreisen zusammengenommen)

Gerade Secondhand-Mode bietet jedoch ein großes Potenzial für eine nachhaltigere Modebranche und einen bewussteren Konsum. Ob du es glaubst oder nicht: Jede:r von uns hat ca. 40 % ungenutzte Kleidungsstücke im Schrank. Wer diese wieder in Umlauf bringt und selbst “Pre-loved” Fashion trägt, leistet einen wichtigen Beitrag zu mehr Klimaschutz:

  • Wenn wir Kleidungsstücks statt einem Jahr, zwei Jahre tragen, reduzieren sich die klimaschädlichen CO₂-Emissionen um 24 %.
  • Schonung von wertvollen Ressourcen: Die Produktion neuer Kleidung verbraucht Unmengen an Wasser, sodass Secondhand eindeutig die nachhaltigere Alternative ist.

So können wir die Ressourcen unseres Planeten schonen, ohne, auf stylische Mode und besondere Einzelstücke verzichten zu müssen.

Möglichkeiten im digitalen Zeitalter

Das digitale Zeitalter hat dazu beigetragen, dass Secondhand-Mode zunehmend beliebt wird. Dominique Ellen van de Pol zeigt im E-Book die Entwicklung von Secondhand vom Schmuddelimage zum Fashion-Statement und zeigt auf, an wie vielen unterschiedlichen Orten uns „Pre-owned“ oder „Preloved“ Fashion heutzutage begegnet. Denn: nicht nur neue Online-Plattformen, sondern auch große Fashion-Retailer und Marken ermöglichen es inzwischen, gebrauchte Kleidung zu kaufen, zu verkaufen oder sogar zu tauschen.

Plattformen und Apps

Momox, Vinted und Mädchenflohmarkt sind drei der beliebtesten Online-Plattformen:

  • Die Momox Fashion App ist die perfekte Lösung für alle, die Secondhand-Mode lieben. Momox kauft gebrauchte Kleidung, Schuhe und Accessoires an, um diese anschließend zu verkaufen. Der Vorteil: Du lässt dir die Ware ganz bequem nach Hause liefern, doch falls diese nicht passt oder gefällt, kannst du dieses wieder problemlos zurückschicken.
  • Vinted (ehemals Kleiderkreisel) ist ein Online-Marktplatz, auf dem Nutzer gebrauchte Kleidungsstücke, Schuhe, Accessoires sowie Babysachen kaufen, verkaufen und tauschen können. Die Plattform bietet auch eine Käuferschutzgarantie an, um sicherzustellen, dass alle Transaktionen reibungslos ablaufen. Doch Vorsicht: Bedenke, dass der Handel zwischen Privatpersonen stattfindet und eine Rückgabe nur möglich ist, wenn der Artikel deutlich anders als beschrieben ist.
  • Mädchenflohmarkt ist eine Online-Secondhand-Plattform, welche sich ausschließlich an Frauen richtet. Diese können gebrauchte Kleidung, Taschen, Schuhe und Accessoires wie auf einem Flohmarkt kaufen und verkaufen. Das Besondere ist, dass es einen Concierge-Service gibt: Artikel mit dieser Kennzeichnung wurden durch die Plattform auf Zustand und Echtheit geprüft, warten mit kostenlosem Versand und einer Rückgabemöglichkeit auf.

Fashion-Retailer und Marken, die auch auf Secondhand setzen

Doch nicht nur spezielle Plattformen, sondern auch Marken befeuern diesen Trend. Auch große Unternehmen wie Zalando, Ladenzeile und About You setzen inzwischen auf Secondhand und Pre-owned Mode und setzen damit ein wichtiges Zeichen für mehr Nachhaltigkeit in der Modebranche. Das digitale Zeitalter hat also auch hier viele neue Möglichkeiten eröffnet – sowohl für Käufer als auch für Verkäufer.

Worauf muss ich achten?

Wenn du dich dafür entscheidest, online Secondhand-Mode zu kaufen, solltest du auf einige Dinge achten:

  • Gibt es einen Käuferschutz?
  • Artikelfotos und Beschreibung genau prüfen: In welchem Zustand ist der Artikel?
  • Gibt es die Option einer Rückgabe?
  • Ist die Zahlung abgesichert?
  • Wie sieht es mit den Lieferwegen aus?
  • Ist der Versand klimaneutral?
  • Welche Gebühren und Versandkosten fallen an?

Wenn du diese Punkte im Auge behältst und Rücksendungen möglichst reduzierst, steht einer nachhaltigen Secondhand-Shoppingtour nichts mehr im Weg.

Fazit: Nachhaltigere Modeindustrie durch Digitalisierung?

Die Digitalisierung kann durchaus dazu beitragen, die Modeindustrie nachhaltiger zu gestalten – insbesondere durch die Möglichkeit, Secondhand-Mode leichter zu kaufen und zu verkaufen. Dadurch verlängert sich die Lebensdauer von Kleidungsstücken, was den Klimaimpact reduziert. Aber auch hier gilt: Bewusstes Konsumieren ist das A und O.

Foto: Depositphotos.com – HighwayStarz

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