Bart nicht nur schneiden oder trimmen, sondern auch modisch gestalten lassen
In den letzten Jahren sind in deutschen und österreichischen Städten immer mehr Barbershops entstanden. Viele Personen stellen sich in diesem Zusammenhang die Frage, ob es sich um besondere Friseursalons handelt oder ob es einen gravierenden Unterschied zum Friseur gibt. Letzteres kann mit einem eindeutigen Ja beantwortet werden. Während der Friseur die Kopfhaare schneiden und pflegen darf, ist das dem Barber nicht erlaubt. Er muss sich während seiner Tätigkeit auf das Schneiden der Barthaare konzentrieren. Im Folgenden soll erläutert werden, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit eine Person einen Friseursalon oder einen Barbershop eröffnen kann.
Woher kommt das Wort Barber und ist das ein eigener Beruf?
Das Wort Barber ist von dem Wort Barbier abgeleitet. Es stammt aus der lateinischen Sprache und bedeutet Bartscherer. Bereits im Mittelalter konnte ein Barbier seine Dienstleistungen anbieten. Damals war er aber keinesfalls auf die Barthaare beschränkt, sondern konnte auch Friseurtätigkeiten ausführen. Das ist aber noch nicht alles, denn der Barbier bot auch medizinische Dienstleistungen wie zum Beispiel die Wundversorgung an. Später verlor der Barbier seine Bedeutung und wurde vom Friseur abgelöst.
Friseur und Barber – Unterschiede in der Ausbildung
Um als Friseur tätig werden zu können, ist es notwendig, eine Lehre zu absolvieren, die in der Regel drei Jahre dauert (https://www.hwk-stuttgart.de/artikel/nachgefragt-was-darf-ein-barbier-und-was-nicht-67,0,1973.html ). Sie schließt mit einer Prüfung ab. Während seiner Lehre durchläuft der zukünftige Friseur theoretische und praktische Ausbildungsanteile. Er schneidet, pflegt und färbte die Haare von Frauen, Männern und Kindern. Außerdem fertigt er Dauerwellen an oder frisiert für besondere Anlässe wie zum Beispiel eine Hochzeit. Viele Friseure bieten spezielle Brautfrisuren an.
Im Gegensatz dazu absolviert der Barber in der Regel nur eine Ausbildung von einigen Monaten Dauer, die an speziellen Barberschulen angeboten wird und mit einem Zertifikat abschließt. Während der Ausbildung konzentriert er sich voll auf die Barthaare des Mannes. Es gibt auch Barberschulden, die Lehrgänge für das Schneiden von Kopfhaaren anbieten. Sie enden ebenfalls mit einem Zertifikat. Wer diesen Lehrgang absolviert hat, besitzt zwar meistens Grundfertigkeiten in diesem Bereich, kann aber nicht einfach dem Friseur Konkurrenz machen. Hält sich ein Barber nicht daran, muss er unter Umständen mit Bußgeldern oder im schlimmsten Falle sogar mit dem Untersagen seiner Tätigkeit durch die zuständigen Behörden rechnen.
Friseursalon eröffnen – in Deutschland nur mit Meisterprüfung
Wer in Deutschland einen eigenen Friseursalon eröffnen möchte, muss die Meisterprüfung besitzen und in die Handwerkerrolle bei der zuständigen Handwerkskammer eingetragen sein. In Österreich ist die Wirtschaftskammer zuständig. Dort wurde die Pflicht zur Meisterprüfung vor einigen Jahren abgeschafft. Dennoch wird jeder Antrag genau geprüft. Viele Friseure befürchten die Konkurrenz durch Barber, die sich nicht auf das Schneiden der Barthaare beschränken, sondern auch die Kopfhaare schneiden. Aus diesem Grunde sind die gesetzlichen Hürden für die Eröffnung eines Friseursalons vergleichsweise hoch. Schließlich hat der Friseur eine 3-jährige Ausbildung absolviert, die ihm oftmals viel Zeit und Geld gekostet hat.
Barbershop eröffnen
Die Voraussetzungen für die Eröffnung eines Barbershops sind bei weitem nicht so streng wie für die Eröffnung eines Friseursalons. Es ist wichtig, dass der Barber etwas von seiner Tätigkeit versteht, was er durch entsprechende Zertifikate einer Barberschule nachweisen kann. Hat er auch einen Kurs im Haareschneiden absolviert, darf er diese Tätigkeit grundsätzlich in seinem Barbershop anbieten und auch selbst ausführen. Das setzt aber voraus, dass er in seinem Barbershop einen Friseur mit Meisterprüfung anstellt. Das soll sicherstellen, dass die entsprechende Qualität gewährleistet ist und dass es zu keiner Wettbewerbsverzerrung zwischen Friseuren und Barbershops kommt.
Was sind die wichtigsten Tätigkeitsbereiche von einem Barber?
Der Barber schneidet und pflegt den Bart, was auf verschiedene Weise geschehen kann. Je nachdem, was der Kunde wünscht, wird er eine Trockenrasur oder eine Nassrasur durchführen. Viele Männer wünschen sich auch, dass ihr Bart getrimmt wird. In vielen Fällen hat der Barbershop eine orientalische Ausrichtung. Das bedeutet jedoch nicht, dass er nur von Personen besucht wird, die aus diesem Kulturkreis stammen. Viele Männer legen bei ihrem Bart großen Wert auf eine maskuline und modische Ausrichtung. Genau dafür ist der Barber der richtige Ansprechpartner. Kreativität ist hier sehr gefragt, da der Barber auf ganz unterschiedliche Wünsche seiner Kunden eingehen muss. Bärte mit einer sehr markanten oder ausgefallen Schnittführung sind immer häufiger gefragt. Sie sollen zur Frisur und zum Typ des Mannes passen. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Oftmals wendet der Barber hier besondere orientalische Techniken an.
Neben den Barthaaren ist der Barber auch für andere Haare zuständig, die sich im Bereich des Gesichtes befinden. So kann er die feinen Ohren- und Nasenhärchen sicher und zuverlässig entfernen. Ein guter Barber wird dabei sehr schonend und präzise vorgehen.
Kann der Friseur auch die Barthaare pflegen?
Diese Frage ist mit einem eindeutigen Ja zu beantworten, denn die Bartpflege ist Teil seiner Ausbildung. Oftmals spielt der Bart aber beim Friseur nur eine untergeordnete Rolle. Wer ihn einfach schneiden lassen möchte, kann sich dort sicherlich gut aufgehoben fühlen. Etwas anders sieht es aus, wenn der Bart ganz bewusst gestaltet oder frisiert werden soll. Hier ist der Barber gefragt, denn der Bart ist sein Spezialgebiet. Immer mehr Männer sind an diesem Punkt sehr modebewusst und suchen deshalb gern einen Barbershop auf. Aus diesem Grunde liegt für Barber sicherlich noch ein großes Potential in der Zukunft vor.
Fazit
Barbershops schießen in vielen Städten wie Pilze aus dem Boden. Der Bedarf an dieser noch relativ neuen Dienstleistung ist groß. Viele Männer möchten nicht einfach ihren Bart schneiden oder trimmen, sondern auch modisch gestalten lassen. Das ist ein Trend, der in vielen orientalischen Ländern zu beobachten ist und der auch bei uns zunehmend Einzug hält. Im Gegensatz zum Friseur darf der Barber nicht die Kopfhaare schneiden oder pflegen. Der Gesetzgeber schreibt vor, dass er sich auf die Pflege der Barthaare zu beschränken hat. Wer sich nicht daran hält, muss mit Bußgeldern rechnen. Die Ausbildung zum Barber dauert in der Regel nur wenige Monate und kann an speziellen Barberschulen absolviert werden. Sie schließt mit einem Zertifikat ab.
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